Wenn aus weniger zufriedener wird

Hallo, freut mich das du hergefunden hast.
In diesem Post geht es um Minimalismus, meine Vorstellung dazu und meinen möglichen weg dahin.
Dazu werde ich erstmal erklären, was genau Minimalismus eigentlich ist und wieso sich dieser Lebensstil immer stärker verbreitet. Zusätzlich möchte ich beschreiben, was mich in diese Richtung treibt und warum.

Was ist Minimalismus?
Da ich kein Freund von Copy and Paste bin, versuche ich das ganze jetzt mal nach meiner Auffassung und mit meinen Worten zu erklären.
Minimalismus ist ein Lebensstil, welcher beinhaltet, mit weniger Materiellen Dingen in seinem Leben auszukommen, um ein zufriedeneres Leben zu führen. Genau nach dem Satz werden einige von euch die Stirn runzeln und sich Fragen, warum das funktionieren soll.
Hier mal ein Beispiel aus meinem Alltäglichen Leben.:
Ich sehe irgendwo ein Produkt, was mich total anfixt und bei mir den „Muss ich haben“ Faktor auslöst. Darauf hin fange ich an, mich darüber zu belesen, mir Tests anzuschauen und einfach so viele Infos wie nur möglich darüber zu Sammeln. Meist verstärkt das das Verlangen, dieses Produkt haben zu müssen. An dem Punkt angekommen, wo ich meine, dass ich das unbedingt in meinem Leben brauche und kein Weg daran vorbei führt, beginne ich zu sparen um es mir dann irgendwann auch Leisten zu können. Kurz vorweg, ich hatte nie Geld im Überfluss aber ich habe es immer irgendwie hinbekommen, die Dinge zu bekommen, die ich unbedingt haben wollte.
Jetzt kommt das Problem… Sehr häufig war es dann nämlich so, das wenn ich das Objekt meiner Begierde dann endlich hatte, war es plötzlich nicht mehr so spannend und Lebensverändernd, wie noch in der Recherche- bzw. Sparphase. Irgendwann lag es dann in der Ecke und bekam keine Beachtung mehr. Bis ich dann eben das nächste tolle und unbedingt lebenswichtige etwas gefunden habe. Schlimm daran ist für mich eigentlich, dass ich mit jedem Teil, wo dieses Phänomen auftritt, ich mich ein Stück weiter erdrückt fühle. Es fühlt sich einfach nicht befriedigend an. Und damit Herzlich willkommen in unserer aktuellen Konsumwelt.

Nach reichlicher Überlegung habe ich aber beschlossen, dass es auch anders gehen muss. Was soll ich euch sagen? Es geht…
Natürlich war auch hier Dr. Google der Arzt meines Vertrauens und ich merkte sehr schnell, dass ich definitiv nicht der Einzige war, mit dem Verlangen, sich davon zu befreien. Ich fand heraus, dass sich Minimalismus längst zum Trend entwickelt hat. Das Thema packte mich mehr und mehr und ich habe mich über Wochen durch hunderte Seiten gepflügt und für mich den Entschluss gefasst, dass ich das auch will. Ich schreibe jetzt bewusst nicht „probieren will“, weil ich finde, dass das für mich zu viele Optionen offen lässt… Die Menschen welche das ausleben, haben ganz unterschiedliche Gründe dafür. Die einen haben einfach eingesehen, dass Sie den meisten Plunder nicht brauchen, andere wollen damit die Umwelt entlasten, wieder andere wollen Ihren Wohnraum einfach verkleinern und dann gibt es da noch die Leute wie mich, die alle Punkte irgendwie kombinieren möchten. Die Gründe dafür sind so unterschiedlich, wie die Menschen selbst.

Was bedeutet also Minimalismus für mich?
Direkt vorweg, ich möchte jetzt nicht dem weltlichen Besitz abschwören und in eine Höhle ziehen!
Für mich bedeutet Minimalismus einfach, mal zu überdenken, ob ich alles was ich sehe wirklich haben muss und noch wichtiger, ob all der Plunder, der in meiner Wohnung verteilt ist, wirklich notwendig ist. Prinzipiell habe ich mir selbst diese Frage bereits mit einem klaren „NEIN“ beantwortet.
Ich denke, dass es mich ein Stück weit befreit, einfach einiges davon los zu werden. Vermutlich befreit es auch den Geist ein wenig, wenn man sich nicht um tausende Gegenstände sorgen machen muss, sondern vielleicht nur noch um ein paar hundert.

Wie komme ich also dahin?
Die Antwort ist klar. Erstmal entrümpeln… Ich werfe quasi aktuell alles raus, was ich pauschal länger als ein Jahr nicht in der Hand hatte und wo ich weiß, das tut mir nicht weh. Als kleinen Bonus nebenbei bringt mir das dank Ebay Kleinanzeigen auch noch den ein oder anderen Euro als Taschengeld.
Natürlich habe ich auch viele Dinge, die eigentlich keinen finanziellen wert mehr haben. Diese Dinge verschenke ich entweder oder werfe Sie dann tatsächlich weg, wenn es niemand haben möchte.
Es gibt aber auch Dinge, von denen ich mich einfach nicht trennen möchte, wie meine Videospielsammlung. Die ist nicht Groß aber ich bin einfach zu sehr Nerd, als das ich die abgeben würde. Dafür habe ich mich im Gegenzug von vielen anderen Dingen getrennt, von denen ich immer dachte, dass Sie untrennbar zu meinem Leben gehören. Meine Gitarren und das Zubehör dazu zum Beispiel. Fakt ist, das mich jedes Einzelne Teil erst einmal Überwindung kostet, bis ich wirklich Nüchtern und Logisch da dran gehe. Und Fakt ist auch, das ich bei jedem Teil was weg geht, immer ein Stück weit Erleichterung spüre.

Eine weitere für mich wichtige Angewohnheit ist die 30 Tage Regel.
Diese Regel ist sehr einfach umzusetzen und auch für nicht Minimalisten ziemlich nützlich.
Ich habe eine Liste erstellt, auf der ich meine „Haben will“ Dinge eintrage und wenn ich das dann nach 30 Tagen wirklich immer noch unbedingt so dringend haben muss, dann kauf ich es mir. Meistens ist es allerdings so, dass nach 30 Tagen, das Ding gar nicht mehr so unbedingt wichtig ist und es fliegt somit von der Liste. So vermeide ich impulsiv Käufe. Zusätzlich habe ich den Plan, das für jedes neue Teil, ein altes weichen muss. Die Idee dafür hatte ich aus einer Doku über Frugalisten.
Was soll ich euch sagen, das ganze ist genial einfach und klappt.

Was ich fast vergessen hätte zu erwähnen ist natürlich, dass euer Partner da auch mitziehen muss.
Sowas muss immer einstimmig sein und erfordert einiges an Vorbereitung in Form von Gesprächen und Planung. Schließlich wäre es nicht ganz so gut, beispielsweise in einem Aufräumwahn ein Lieblingsstück eures Partners in die Tonne zu befördern. Ich habe das Glück, das meine Frau da voll auf meiner Seite ist und mitzieht. Wir wissen beide, dass das Ganze noch ein sehr langer Prozess sein wird aber das Ziel ist klar. Unser Ziel ist nämlich, all unser hab und gut in maximal 10 Umzug Kartons verstauen zu können. Zur Info, beim letzten Umzug waren es ca. 3 mal so viele.

Es gibt unabhängig von den hier geschriebenen, noch weitere Gründe. Ein großer Wunsch von meiner Frau und mir ist, uns von der Wohnform her nochmal deutlich zu verkleinern. Ein Wohnen auf Rädern oder ein Tiny House stehen aktuell zur Debatte. Dazu werde ich aber bei Zeiten noch einen separaten Post schreiben. Ich denke das ist auch ein Stück weit mein Weg, zu meinem neuen ich, zu dem ich mich entwickeln möchte. Zusätzlich habe ich das Ziel, meine Fixkosten so weit wie möglich zu reduzieren um einfach besser Leben zu können. Zum Beispiel, indem mehr übrig bleibt, um die Welt zu entdecken.

Sofern es euch interessiert, möchte ich euch auch darüber auf dem laufenden halten und einfach über meine Erfahrungen berichten. Vor allem aber auch, ob es den gewünschten Effekt gebracht hat.

Damit beende ich diesen Artikel und bedanke mich Herzlich fürs lesen.
Wenn Ihr dazu noch Fragen oder Anregungen habt, lasst es mich wissen.
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und sage bis bald.

Hier der Post als Audio:

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